Auch wenn viele Grimmscher nicht mehr gläubig sind, in der heutigen Zeit, prägt die Kirche doch das Dorfbild.
Unser Kirchturmdach ist für die, die wissen, wonach sie suchen, schon weithin sichtbar und freuen sich das sie nun bald zu Hause sind. Aus diesem Grund helfen viele beim Erhalt der Kirche und des Friedhofs mit. Oft ist der Friedhof auch der Ort, wo man sich trifft, neben Grabpflege über Neuigkeiten austauscht, so wie es schon seit Jahrhunderten war.
Denn die Kirche gehört ins Dorf.
Die Kirche ist das ganze Jahr offen für Interressierte.
Grimme – St. Johannis
Die St.-Johannis-Kirche ist eine typische Dorfkirche in romanischer Staffelung, bestehend aus dem Kirchenschiff, einem eingezogenen Chor mit halbrunder Apsis und einem westlichen Querriegelturm. Der 28 Meter hohe, mächtige Turm mit steilem Walmdach wurde im Jahr 1958 nach einem teilweisen Einsturz zwei Jahre zuvor restauriert, wobei die Schallöffnungen auch wieder die Rundbogenform erhielten.
In der Zeit zwischen 1705 bis 1720 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Kirche statt, deren Anlass der schlechte Zustand des Daches war. In diesem Zusammenhang bekam die Kirche auch größere Fenster. Einige romanische Fenster an der Nord- und Südseite sind in ihren Konturen noch gut zu erkennen. Aus derselben Zeit stammt auch die Inneneinrichtung. Die Bänke sind noch mit den Namen der damals wohnberechtigten Bürger versehen. Der prächtige Altaraufsatz von 1718 mit den Doppelsäulen an den Seiten hat die typische Aufteilung: eine bildliche Darstellung des Abendmahls ziert die Predella, die Kreuzigung das Altarblatt, die Auferstehung den Giebel. Die Kanzel auf gewundener Säule hat in den Feldern ebenfalls Gemälde, die die Evangelisten und an der Kanzeltür die Apostel Petrus und Paulus bedeuten sollen.
Bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1933 und 1936 sind in der Apsis Fresken freigelegt worden. Sie stellen die Evangelisten und das Jüngste Gericht dar. An der Wand des Altarraumes sind erhalten gebliebene Fußbodenplatten eingelassen, sie tragen die Jahreszahlen 1587 und 1609 und zeigen, dass es Grabplatten waren. Zwei Buntglasfenster geben Luther (ohne Antlitz) und Melanchthon wieder. Ein Epitaph für Wolf Adam von Wallwitz, einem der Patrone von Grimme, ist an der Südwand des Chorraumes angebracht. Die Bronzeglocke ist vermutlich aus dem 14. Jahrhundert.
Den Eingang in die Kirche auf der Westseite des Turmes erreicht man auf einem Weg, der von Eichen gesäumt ist. Der neue Eingangsbereich entstand bei den Renovierungsarbeiten in den 1930er Jahren. Im Vorraum sind zwei Steine eingelassen, die vorher am Kircheneingang lagen. Es sind die sogenannten Rittersteine. Sie wurden möglicherweise von den ansässigen Rittern benutzt, um die Schwerter symbolisch abzustumpfen, da das Waffentragen in der Kirche verboten war (und noch ist). Ein Ritter ohne Waffen war nicht denkbar, aber mit dieser Zeremonie konnte das Verbot umgangen werden.
Ortsgeschichte
Grimme ist eine alte Siedlung, die 1326 und 1356 schon als Grymme erwähnt wird. Die romanische Feldsteinkirche deutet aber darauf hin, dass der Ort älter ist.
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